Weinanbau

Die Geschichte des Weinanbaus

Die Geschichte des Weinbaus ist eng mit der Entwicklung früherer Kulturen verbunden. Das Produkt der Rebe, der Wein, wurde als Getränk der Götter angesehen. Der griechische Gott Dionysos beziehungsweise sein römisches Pendant Bacchus waren in der Mythologie dem Wein gewidmet

In der Familie der Weinrebengewächse verfügt die Gattung der Weinreben über die größte Bedeutung in der Landwirtschaft. Der Schwerpunkt der natürlichen Verbreitung liegt in den klimatisch gemäßigten Regionen der nördlichen Hemisphäre. Von den rund 60 bekannten Spezies dieser Gattung wird nahezu ausschließlich die Edle Weinrebe (Vitis vinifera) für den Weinbau kultiviert

Die sieben Stationen des Weins

Guter Wein ist nicht einfach vergorener Traubensaft, denn Weinerzeugung ist eine hochkomplexe Wissenschaft. Unterschiedliche Faktoren wie Rebsorte, Boden, Klima und natürlich die handwerkliche Arbeit durch den Winemaker spielen entscheidende Rollen.

Weinlese

Abhängig von Klimazone und Wetter beginnt die Traubenlese meist im frühen Herbst.  Dabei wird auch gleich eine konsequente Selektion der Trauben vorgenommen werden. Faule oder unreife Beeren werden aussortiert, besonders hochwertige Trauben von den durchschnittlichen getrennt.

Maischen

Mithilfe eines Entrappers werden die Trauben von ihrem Stielgerüst getrennt. Anschliessend werden sie zerdrückt, dabei entsteht die sogenannte Maische.

Weisse Trauben können auch sofort, also ohne eine vorherige Entrappung, gepresst werden. Das nennt man Ganztraubenpressung. Bei einigen roten Rebsorten werden die Stielgerüste erst später aus der Maische entfernt, damit die in ihnen enthaltenen Gerbstoffe, die sogenannten Tannine, in die Maische übergehen.

Fermentierung

Die Maische wird nun stehen gelassen und beginnt zu gären. Während dieser Zeit werden bestimmte Stoffe, welche die spätere Farbe und den Geschmack des Weines beeinflussen, freigesetzt. Abhängig von der Sorte und den gewünschten Ergebnissen, kann sich die Maischestandzeit stark unterscheiden. Weisse Traubenmaische benötigt grundsätzlich eine kürzere Standzeit, bevor sie gepresst wird.

Pressen

Anschliessend wir die Maische in einer Weinpresse, der sogenannten Kelter, ausgepresst. So werden die festen Traubenrückstände, auch Treber oder Trester genannt, vom süssen Traubensaft getrennt. Ein schonendes Vorgehen ist hier besonders wichtig, damit keine Kerne zerdrückt werden und ihre Bitterstoffe an den Wein abgeben.

Reifeprozess

Nun kann die Hauptgärung beginnen. Die Weine lagern hierbei in Fässern oder Tanks. Da die im Most vorhandenen Hefen oftmals nicht für eine vollständige Gärung ausreichen, ist der Einsatz von Reinzuchthefen weit verbreitet.

Abfüllen in Flaschen

Die meisten Weissweine verweilen nur kurz im Keller ihres Winemakers, Rotweine bleiben hingegen länger in Fass oder Tank, bevor sie in Flaschen abgefüllt und verkorkt werden. Damit der Wein wieder zur Ruhe kommen kann, bleiben diese Flaschen zumeist noch eine Weile in einem temperierten Raum, bevor sie in den Verkauf kommen. Manche Qualitätsstufen verlangen sogar eine bestimmte Zeit der Flaschenreifung.

Den Wein trinken

Einfache Weine sollten üblicherweise bald getrunken werden. Hochwertigere Weine dürfen deutlich länger gelagert werden, viele gewinnen dadurch erst an Qualität und Geschmack. Insbesondere komplexe Rotweine und säurebetonte Weissweine, wie beispielsweise Rieslinge, brauchen oft einige Jahre, bis sich ihre Aromen harmonisch verbunden haben.

Manche Weine halten sich so Jahre, Dekaden oder gar Jahrhunderte. Das Alterungspotential ist abhängig von Rebsortenzusammensetzung und Jahrgang, sowie von Qualität der Arbeit in Weinberg und Keller.